5 Minuten Lesezeit 30 Juli 2020
Luftaufnahme eines Bootes

Wie Managed Services Post-COVID-19-Transformationen beschleunigen können

Von Paul Clark

EY Global Managing Partner – Managed Services

Leader of change. All-in on helping clients achieve their vision. Proud husband and father. Sports fan.

Lokaler Ansprechpartner

Co-Leiter EY Europe West Sustainability; Co-Founder und Leiter EYCarbon, EY Strategy & Transactions GmbH | Deutschland

Transformations-Enthusiast, der es liebt, mit anderen zusammen Neues zu erschaffen. Original Münchner, wo er mit seiner Frau und 4 Kindern die typischen Hobbys pflegt.

5 Minuten Lesezeit 30 Juli 2020
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Eine Transformation des Geschäftsbetriebs ist in den meisten Fällen erfolgsentscheidend für die vollständige Erholung von Unternehmen – Managed Services können die Lösung sein.

Überblick
  • 84 Prozent der Unternehmen stellen sich neu auf, um Mängel in ihren aktuellen Betriebsmodellen zu beheben.
  • COVID-19 hat den Bedarf für Unternehmen beschleunigt, sich mit der Verlagerung von Betriebsabläufen auf ein Managed-Services-Modell zu befassen.
  • Managed Services treiben Unternehmenstransformationen schnell und effektiv voran.

Die gesundheitlichen und wirtschaftlichen Auswirkungen von COVID-19 sind nach wie vor weltweit spürbar. Die Pandemie hat das „business as usual“ mit Unterbrechungen der Lieferketten, staatlich verordnetem Lockdown und verändertem Verbraucherverhalten drastisch verändert. Viele Unternehmen – und ganze Branchen – stehen am Abgrund.

Druck auf traditionelle Geschäftsmodelle durch COVID-19 steigt

Niemand hätte COVID-19 vorhersagen können, aber traditionell aufgestellte Geschäftsmodelle bekamen den Druck einer sich verändernden Arbeitswelt bereits im Vorfeld zu spüren:

  • Kosten zu senken hat Vorrang. Dies lässt sich auch daran festhalten, dass Managementteams versuchen, neue Technologien zu nutzen und Effizienzen zu heben.
  • Schlüsselfunktionen müssen mehr mit weniger erreichen – nicht zum Kernbereich gehörende, aber für die Geschäftsführung kritische Bereiche wie Steuern, Compliance, Risiko und Finanzen müssen ihre Effektivität ohne zusätzliche Ressourcen erhöhen.
  • Das Management regulatorischer Verpflichtungen wird immer komplexer und kostspieliger, da sich Vorgaben immer schneller über mehrere Gerichtsbarkeiten hinweg ändern und Regulierungsbehörden mehr Transparenz verlangen.
  • Die Anforderungen an Vorstand und Geschäftsführung steigen, und die Erwartungen in Bezug auf Kapitalrendite und Leistung werden immer höher.
  • Den Wettbewerbern immer einen Schritt voraus zu sein ist schwieriger denn je. Es erfordert tiefe Einblicke in die Branche, digitale Tools und Datenanalysen sowie Spezialisten, die über das nötige Know-how verfügen.

COVID-19 hat diesen Effekt verschärft. Im gleichen Maße, wie sich Unternehmen nach und nach zu erholen beginnen, steigt die Notwendigkeit, mehr zu leisten als nur Effizienzsteigerungen. Völlig neue Lösungen müssen gefunden werden.

Die wahren Kosten der Krise aufzeigen

Um sich effektiv neu orientieren zu können, müssen Unternehmen zunächst den Schaden durch COVID-19 bewerten. Das bedeutet, über die reinen Kennzahlen hinauszuschauen.

Natürlich lag für alle Unternehmen der unmittelbare und weiter anhaltende Fokus auf der Gesundheit und Sicherheit der Mitarbeiter. So mussten die besten und erfahrensten Angestellten auf dem Höhepunkt der Krise den größten Teil ihrer Zeit damit verbringen, den Basisbetrieb aufrechtzuerhalten und geschäftskritische und COVID-19-relevante Informationen korrekt, glaubwürdig und zeitnah zu teilen. Die durch verpasste Chancen entstandenen Opportunitätskosten stiegen gewaltig. Wichtige strategische Entscheidungen zur Navigation durch die Pandemie wurden hinausgezögert, Maßnahmen zur Einleitung der Erholungsphase zu spät angegangen, z. B. die Flexibilisierung von Arbeitsabläufen, um das Produkt- und Serviceangebot an den neuen Bedarf anzupassen oder die Kapitalpositionen zu überdenken.

COVID-19 deckte aber auch Unzulänglichkeiten von bestehenden Technologielösungen auf, die durch jahrelange Investitionsverschiebungen und multiple manuelle Workarounds verursacht wurden. Altsysteme waren oft einfach nicht in der Lage, virtuelles Arbeiten zu unterstützen, den Anforderungen der Kunden an Online-Transaktionen nachzukommen oder den steigenden regulatorischen Anforderungen an Transparenz und digitale Berichterstattung gerecht zu werden.

Betriebsmodelle unter Druck

84 %

der Unternehmen denken neu, um Mängel in ihren derzeitigen Betriebsmodellen zu beheben. Quelle: EY Tax and Finance Operate Survey, 2020

Mit Blick in die Zukunft wird deutlich, dass eine Rückkehr zur Normalität keine Option ist. Um die vorhandene Volatilität zu überleben und auch nach der Pandemie erfolgreich zu bleiben, braucht es ein komplettes Umdenken im Unternehmen – um Schwächen zu beheben, neue Möglichkeiten zu erschließen oder für beides.

Managed Services gehen über die Auslagerung von Geschäftsprozessen hinaus und nutzen die Fachkompetenzen und Technologieinvestitionen externer Anbieter, um Schlüsselfunktionen in Unternehmen effizienter und effektiver zu gestalten.

Transformation für einen besseren Betrieb

„Transformation“ ist ein Begriff, der in der Geschäftswelt so häufig verwendet wird, dass seine wahre Bedeutung oftmals untergeht. Es geht nicht darum, Technologien zu implementieren oder interne Funktionen punktuell zu optimieren – bei der Transformation von Unternehmen geht es darum, das Geschäftsmodell neu zu denken und es widerstandsfähiger und agiler zu machen.

Für viele Unternehmen führt der Weg zur Neuausrichtung über Managed Services. Vor COVID-19 zogen immer mehr Unternehmen die Auslagerung von Funktionen oder Prozessen an Drittanbieter in Betracht. Diese Option ist inzwischen fester Bestandteil auf der Tagesordnung vieler Entscheider:

  • Neue Denkansätze: Wir haben gesehen, dass Unternehmen, die offen für Neues sind, tendenziell besser durch die Krise gekommen sind. Genau diese Denkweise wird erfolgreiche Unternehmen in der Erholungshase definieren – und darüber hinaus. Unternehmen, die Managed Services in für den Vorstand entscheidenden, aber nicht geschäftsdifferenzierenden Bereichen implementieren, haben den Vorteil, dass sich Führungskräfte auf Innovationen konzentrieren, die die Widerstandsfähigkeit des Unternehmens stärken.
  • Umstrukturierung der Kosten: Wenn Unternehmen Bereiche wie Steuern, Finanzen, Risikomanagement und Compliance auslagern, vermeiden sie Vorlaufkosten, reduzieren Fixkosten und können weitere Dienstleistungen flexibel und bedarfsorientiert in Anspruch nehmen. Managed Services gehen über die Auslagerung von Geschäftsprozessen hinaus und nutzen die Fachkompetenzen und Technologieinvestitionen externer Anbieter, um Schlüsselfunktionen in Unternehmen effizienter und effektiver zu gestalten. Auf diese Weise können Unternehmen sofortige Kosteneinsparungen erzielen und gleichzeitig ihre Kapitalinvestitionen neu denken.
  • Erkenntnisse nutzen, um Innovationen voranzutreiben: Eine erfolgreiche Transformation ermöglicht schnellere und bessere Entscheidungen, die intelligentere Innovationen fördern. Managed Services können in Verbindung mit ausgefeilten Datenanalysen jenes fundierte Branchen-Know-how liefern, das intelligente strategische Veränderungen ermöglicht.
  • Agilität verbessern: COVID-19 hat Lieferketten und die gesamte Infrastruktur disruptiert und Unternehmen gezeigt, wie wichtig Agilität ist. Daher ist es unabdingbar für Unternehmen, neue Partnerschaften, auch mit Anbietern von Managed Services, aufzubauen.
  • Vertrauen wiederherstellen: Trotz volatiler Bedingungen dürfen Unternehmen in der Erholungsphase nicht zaghaft sein – mutiges Handeln zur Neugestaltung ist entscheidend. Die Geschichte hat uns gelehrt, dass die meisten Marktanteilsverschiebungen nach größeren Krisen auftreten. Ein vertrauenswürdiger Anbieter von Managed Services kann die Einhaltung der jeweils aktuellen Branchen- und Regulierungsauflagen in allen betrieblichen Rechtsprechungen sicherstellen. Dies gibt Führungskräften die nötige Zuversicht und Sicherheit, um die neuen Möglichkeiten zu nutzen.
  • Beschleunigung der Digitalisierung: COVID-19 hat einmal mehr die Dringlichkeit der Digitalisierung aufgezeigt. Mit Managed Services erhalten Unternehmen einen schnellen und kostengünstigen Zugang zu Technologien wie künstliche Intelligenz, Trusted Intelligence und Automatisierung gepaart mit dem dafür notwendigen technischen Fachwissen – ohne hohe Vorlaufkosten oder die Herausforderung, die richtigen Mitarbeiter erst finden zu müssen.
  • Durch Managed Services verfügen Unternehmen über die Instrumente, die sie brauchen, um eine lange und unbeständige Erholungsphase zu vermeiden, über die Resilienz, um den kommenden wirtschaftlichen Herausforderungen mit Zuversicht zu begegnen, und über die Agilität, um das Beste aus künftigen Möglichkeiten herauszuholen.

Veränderung ist Pflicht

COVID-19 hat die Arbeitswelt komplett verändert, möglicherweise für immer. Unternehmen, die die Vorteile dieser Transformation nutzen, können sich stärker erholen, besser umstrukturieren und der Unternehmensführung die Freiheit geben, ihr Geschäft voranzutreiben. Die Einführung von Managed Services kann ein schnellerer und effektiverer Weg zur Transformation sein – indem Unternehmen Zugang zu den Tools, den Mitarbeitern und dem Know-how erhalten, die ihnen helfen, die mutigen Schritte zu unternehmen, die den Erfolg in einer neuen Geschäftswelt ausmachen.

Fazit

Traditionelle Geschäftsmodelle standen bereits unter Druck, aber COVID-19 hat die Notwendigkeit zum Wandel beschleunigt. Durch Managed Services können Unternehmen die Fachkompetenz von Drittanbietern und deren Technologieinvestitionen nutzen, um ihre eigenen Schlüsselfunktionen effizienter und effektiver zu gestalten.

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