Als eine der größten Krankenkassen Deutschlands hat sich die AOK Baden-Württemberg ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: Bis zum Jahr 2030 will sie komplett klimaneutral wirtschaften. Was ist nötig, um CO2-neutral zu werden? Wie wirken sich die Maßnahmen auf andere Leistungserbringende aus? Und was sind die Erfolgsfaktoren, die es auf dem Weg zur nachhaltigen Krankenkasse braucht?
Erfolgsfaktoren für mehr Nachhaltigkeit und Klimaschutz
„Im ersten Schritt sollte man prüfen, wo die größten Hebel für mehr Umwelt- und Klimaschutz im eigenen Unternehmen liegen“, bemerkt Johannes Bauernfeind, Vorstandsvorsitzender der AOK Baden-Württemberg. So benennt er als Möglichkeit, den eigenen CO2-Fußabdruck zu messen, darauf aufbauend konkrete Maßnahmen zu identifizieren und zeitnah umzusetzen. „Wichtig dabei ist, dass die Mitarbeitenden zum Mitmachen animiert und aktiv beteiligt werden, denn sie sind es, die den größten Beitrag leisten können“, erläutert er und fährt sogleich fort: „Darüber hinaus ist es wichtig, auch Einfluss auf die Vertragspartner zu nehmen.“
Welchen Einfluss eine Krankenkasse auf andere Player hat
Im Rahmen der haus- und fachärztlichen Versorgung kann eine Krankenkasse den Fokus auf mehr Nachhaltigkeit lenken. So steht auch die AOK Baden-Württemberg mit allen Beteiligten im ständigen Dialog darüber, wie die medizinische Leistung erbracht wird. „Gleichzeitig versuchen wir, mit unserem Handeln ein Vorbild für Ärztinnen und Ärzte sowie das medizinische Personal in Krankenhäusern zu sein, was auf große Zustimmung stößt“, erläutert Johannes Bauernfeind.
Im Bereich der Arzneimittel hat die AOK auch Bonuskriterien in ihren Ausschreibungen für Antibiotikawirkstoffe festgelegt. Die Hersteller können damit ihre Zuschlagschancen erhöhen – etwa indem sie die festgelegten Schwellenwerte für die Wirkstoffkonzentration im Produktionsabwasser einhalten.