Investitionen und Strukturreformen sind untrennbar miteinander verbunden.
In unserer Studie „In die Zukunft Europas investieren – Der Weg zu mehr Wachstum und Wohlstand“ zeigen wir fünf Grundpfeiler, die für Investitionen relevant sind – und berechnen in drei Szenarien die Volumina alternativer Investitionsprogramme bis 2025.
Folgende Bereiche sind in den kommenden zehn Jahren elementar für das Wirtschaftswachstum in Europa:
Auf Basis dieser Grundpfeiler haben wir ermittelt, wo welche Länder Leistungslücken aufweisen. Das Gesamtergebnis zeigt:
- Die Schweiz und Schweden sind Spitzenreiter (Plätze 1 und 2)
- Auch die Niederlande (3), Dänemark (4), Finnland (5), Österreich (5), Großbritannien (7), Frankreich (8), Deutschland (9) und Belgien (9) weisen gute Ergebnisse auf.
- Einige Länder wie Bulgarien, Kroatien, Zypern, Griechenland, Litauen, Polen und Rumänien liegen in fast allen Bereichen abgeschlagen zurück. Diese Länder benötigen erhebliche Verbesserungen und flächendeckende Investitionen, um ihren Rückstand aufzuholen.
- Auch Länder mit besseren Ergebnissen haben Schwächen – Deutschland z.B. im Bereich Digitalisierung und Vernetzung.
Wieviel Geld wird benötigt? Investitionsszenarien bis 2025
Unsere Prognosen bis 2025 basieren auf dem Gesamtinvestitionsvolumen für alternative Investitionsprogramme – absolut und als Anteil des Bruttoinlandsprodukts (BIP). Die Analyse zeigt, dass Investitionen in alle fünf Grundbereiche wichtig sind. Der Fokus sollte allerdings auf Digitalisierung und Vernetzung sowie Bildung und Gesundheitswesen liegen.
Die EU-weite Perspektive
Um diese Zahlen besser einordnen zu können, stellen wir sie in den EU-weiten Kontext. Der deutsche Anteil macht dabei etwa 20 Prozent der für die EU geschätzten zusätzlichen Investitionsausgaben aus. In dem umfangreichsten Szenario würden die maximalen zusätzlichen Investitionen (bis 2025) knapp 1,4 Billionen Euro betragen, was höchstens 6 bis 6,5 Prozent des EU-BIP entspricht.
Die Kernaussagen unserer Studie sind:
- Nur wenige Staaten in Europa erfüllen bislang die Voraussetzungen für intelligentes, nachhaltiges und integratives Wachstum. Das gilt insbesondere auch für Deutschland.
- In den meisten Staaten, die die Voraussetzungen für intelligentes, nachhaltiges und integratives Wachstum nicht erfüllen, wurde seit Ausbruch der Wirtschafts- und Finanzkrise auch deutlich weniger investiert.
- Um diese Lücken wieder zu schließen, sind in den nächsten Jahren sehr hohe Zuwächse an Investitionen in relevanten Bereichen erforderlich.
- Zusätzliche Investitionen müssen auf jene Bereiche konzentriert werden, in denen ein Land die größten Mängel aufweist, wie beispielsweise Infrastruktur.
- Investitionen sind kein Allheilmittel für die Verbesserung der Leistung und für die Förderung von Wachstum. Vielmehr müssen die Investitionen eingebettet und durch geeignete Rahmenbedingungen hervorgerufen werden. Sind diese Rahmenbedingungen nicht vorhanden, muss sich die öffentliche Ordnung auf die Einleitung von Strukturreformen genauso konzentrieren wie auf die Erhöhung der Investitionsvolumen.
Fazit
Europas Politiker stehen vor der Herausforderung, Investitionen attraktiv zu machen und richtig einzusetzen. Unsere Studie „In die Zukunft Europas investieren – Der Weg zu mehr Wachstum und Wohlstand“ präsentiert fünf Grundsäulen, in die sich Investitionen lohnen – und zeigt auf, wieviel Anschubhilfe vom Staat und Privatpersonen bis 2025 benötigt wird.