Bei vielen Ausschreibungen werden Compliance-Systeme und Verhaltenskodizes eingefordert. Besitzt das Unternehmen kein entsprechendes System, gerät es sofort ins Hintertreffen.
Umgekehrt stärkt ein gutes Compliance-System aber auch das Image, die Performance und die Wettbewerbsfähigkeit. Bei vielen Ausschreibungen werden Compliance-Systeme und Verhaltenskodizes eingefordert. Besitzt das Unternehmen kein entsprechendes System, gerät es sofort ins Hintertreffen.
Warum tun sich viele mittelständische Unternehmen mit dem Aufbau eines eigenen Systems immer noch schwer?
Zum Compliance-Management gibt es viele Gerüchte, die aber nicht unbedingt stimmen. So scheuen viele Mittelständler einen zu großen administrativen Aufwand. Sie glauben, dass sie mit einem Compliance-System ihre Flexibilität verlieren, weil alles reguliert wird. Ebenso fürchten sie die Kosten, was zum Teil stimmt. Denn Compliance-Manager sind sehr gefragt und können damit teuer werden. Beides zusammen führt zu einer Abwehrhaltung.
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Welchen Tipp haben Sie für einen Mittelständler, der ein Compliance-System aufbauen will?
Wie gesagt: Viele Mittelständler scheuen wegen der erwarteten hohen Kosten und des Verwaltungsaufwands den Aufbau eines Komplettsystems. Die Alternative besteht darin zu überlegen, welche Compliance-Bestandteile wirklich notwendig sind und wie diese ausgestaltet sein müssen, um dann ein maßgeschneidertes System zu entwickeln, das die definierten Aufgaben genau erfüllt. Das spart Zeit und Kosten und stellt sicher, dass es zu keiner Bürokratisierung kommt. Gleichzeitig kommt der Mittelständler aber in den Genuss aller Vorteile eines Compliance-Systems.
Fazit
Andreas Pyrcek ist Partner bei EY und leitet den Bereich Integrity & Compliance der Forensic & Integrity Services in Deutschland und global. Zusammen mit seinem Team unterstützt er insbesondere mittelständische Unternehmen dabei, maßgeschneiderte Compliance- und Integritätssysteme aufzubauen und Unternehmensdelikten vorzubeugen oder – falls es solche gab – sie aufzudecken. Entsprechend der internationalen Ausrichtung des deutschen Mittelstandes arbeitet er Hand in Hand mit seinen Kolleginnen und Kollegen vom internationalen EY-Netzwerk.