‚‚Im Kern geht es nicht um gay oder queer, sondern um Diversität‘‘ – LGBTIQ+ @ EY
Director, Business Coach, Mediator und Mutmacher: René Wagener ist all das und mehr. Im Interview erzählt er vom Wandel des Wandels, warum Vielfalt ein Innovationstreiber ist und Sichtbarkeit von LGBTIQ+ bei EY nicht mit dem Pride Month endet.
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EY Gastautor:innen
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02. August 2022
Hey René, stell dich doch bitte kurz vor. Wer bist du und was machst du bei EY?
Hi, ich heiße René Wagener und arbeite als Director in den People Advisory Services bei EY. Hier arbeite ich gemeinsam mit fast 70 Kolleg:innen daran, Wandel und Transformation so zu gestalten, dass sie bei den Menschen ankommen und sie überzeugen. Ich leite die Projekte strategisch und bin für die Akquise zuständig. Zusätzlich verantworte ich den Think Tank „Change of Change“. Damit wollen wir – der Wandel wandelt sich – neue Change-Services an den Markt bringen. Darüber hinaus bin ich Mediator, systemischer Organisationsentwickler und Business Coach.
Zudem bist du auch Teil des Unity-Netzwerks bei EY. Was genau ist das und wie bringst du dich dort ein?
Im Unity-Netzwerk arbeiten Kolleg:innen aus allen Bereichen von EY zusammen, die Teil der LGBTIQ+ Community sind oder sich dieser freundschaftlich verbunden fühlen – sogenannte Allies. Unser Netzwerk positioniert vor allem intern Themen, die LGBTIQ+ betreffen. Darüber hinaus stehen wir als Ansprechpartner:innen für Kolleg:innen und zukünftige Mitarbeitende zur Verfügung, die sich orientieren und mehr zu EY als offenem Arbeitgeber für LGBTIQ+ erfahren möchten. Zum Beispiel waren wir zuletzt mit einem eigenen Stand auf der Jobmesse Sticks&Stones vertreten und haben am Vorabend des CSD in Berlin ein LGBTIQ+ After Work im dortigen Office von EY durchgeführt, um uns zu vernetzen und über Vielfalt sowie die Einstiegsmöglichkeiten bei EY zu sprechen. Das „+“ ist für mich immens wichtig: Es geht im Kern nämlich nicht nur um gay oder queer, sondern vielmehr um Diversität. Das wollen wir nach außen tragen.
Sichtbarkeit ist auch immer mit einem Outing verbunden. Ein großer Schritt, der vielen nicht leichtfällt. Was heißt das für dich im Arbeitskontext?
Nichts und gleichzeitig auch ganz viel. In meinem Job berate ich Menschen. In diesem Zusammenhang bedeutet Outing für mich „nichts“, da meine sexuelle Orientierung und Identität auf professioneller Ebene keine Rolle spielen. Intern kann es hingegen „ganz viel“ bedeuten. In unseren Teams herrscht natürlich eine ganz andere Vertrauensbasis. Man redet auch mal über private Dinge. Leider bekomme ich es immer noch zu oft mit, dass es Kolleg:innen schwerfällt, ihre volle Persönlichkeit zu zeigen und einzubringen. Das beobachte ich nicht nur bei älteren Kolleg:innen, die zu einer anderen Generation gehören, sondern auch bei den Jüngeren. Deshalb möchte ich Menschen Mut machen, zu sich zu stehen und sich zu entfalten, damit sie auch bei der Arbeit ganz sie selbst sein können.
EY war dieses Jahr auch auf dem CSD in Berlin vertreten und du warst dabei. Wie war es für dich?
Ich habe mich riesig gefreut, dass EY in diesem Jahr mit einem Truck auf dem CSD in Berlin vertreten war. Es war eine tolle Erfahrung, mit so vielen Menschen aus der Community zusammenzukommen und Vielfalt mit meinem Arbeitgeber und vielen tollen Kolleg:innen zu feiern. Unsere Musik kam super an, es herrschte eine ausgelassene Stimmung, und hinter unserem prall gefüllten Wagen hatte sich eine Schlange Tanzender gebildet. Alle, die nicht in Berlin dabei sein konnten, durfte ich über unseren Instagram-Kanal mitnehmen, was großen Spaß gemacht hat. Die Bilder und Videos kann man sich noch mal in unseren Highlights anschauen.
Noch eine persönliche Frage zum Schluss: Was bedeutet Vielfalt für dich?
Vielfalt ist der Zustand, in dem jede:r sich ungeachtet von Alter, Herkunft, Reife, Geschlechtsdefinition oder (Nicht-)Religion integriert fühlt. Unabhängig davon, ob Teil der LGBTIQ+ Community oder nicht, zeigt sich diese Vielfalt auch in der täglichen Projektarbeit. Ich bin in den Neunzigern sozialisiert, mit Top-Down-Mentalität und hierarchischen Strukturen. Ich selbst empfand und empfinde das immer als innovationsfeindlich. Vielfalt ist für mich genau das Gegenteil. Sie ermöglicht einen Austausch auf Augenhöhe, das Zuhören, das Lernen und das Umdenken. Bei EY schaffen wir eine Arbeitsumgebung, in der wir im Führungs- und Team-Alltag bestehende Denkweisen immer wieder hinterfragen und diskutieren, um damit schließlich zu innovativen Lösungen zu gelangen.