3 Minuten Lesezeit 15 Februar 2023
Wie KI das Rechnungswesen revolutioniert

Wie KI das Rechnungswesen revolutioniert

Autoren
Ev Bangemann

Managing Partner Markets & CCaSS Leader EY Germany | DE&I Sponsor EY Europe West, EY GmbH & Co. KG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Ewelina Hmyzo

Partnerin, Finance Automation, Financial Accounting Advisory Services, EY Consulting GmbH | Deutschland

Begleitet Unternehmen inhaltlich und technologisch bei ihrer Transformation. Sieht moderne Technologie als wichtigen Motor einer positiven Veränderung.

3 Minuten Lesezeit 15 Februar 2023

Künstliche Intelligenz kann die Buchhaltung mittelständischer Unternehmen problemlos bewältigen. Welche Vorteile das mit sich bringt

In der Unternehmenswelt greift eine neue Arbeitsteilung um sich: Immer mehr Aufgaben lassen sich automatisieren – nicht nur in der Produktion, wo Roboter schon seit Jahren am Werk sind, sondern auch in anderen Bereichen, etwa in der Verwaltung. Zunehmend kümmern sich Künstliche Intelligenzen um Routineaufgaben in der Buchhaltung, während die immer knapperen Fachkräfte frei werden für komplexere und analytische Tätigkeiten.

Das Potenzial der Künstlichen Intelligenz (KI) ist groß, die Umsetzung bisher jedoch zurückhaltend: Nur elf Prozent der mittelständischen Unternehmen nutzen KI-Lösungen. Der Grund: Für viele ist KI und vor allem ihr Potenzial für das Rechnungswesen noch schwer greifbar. 

Künstliche Intelligenz im Mittelstand

11%

der mittelständischen Unternehmen nutzen KI-Lösungen bislang.

Bei dieser Technologie geht es längst nicht mehr darum, Regeln festzulegen und Buchungen danach automatisch zu bearbeiten. Vielmehr gewinnt die KI ein Verständnis über den Buchungsstoff und erarbeitet selbst Vorschläge, auch wenn sich die Rahmenbedingungen verändern. Das System lernt eigenständig von historischen Daten, aber auch von Bilanzierungshandbüchern und allgemeinen Rechnungslegungsvorschriften wie HGB und IFRS. So entsteht ein selbstlernendes System, das vergleichbar ist mit dem menschlichen Gehirn.

Eine automatisierte Buchhaltung spart Zeit und Geld

Durch die Automatisierung der Buchhaltung können Unternehmen zum einen Zeit und Geld sparen. Der Kostendruck auf die Verwaltung wächst, und gleichzeitig wird es immer schwieriger, bezahlbare Fachkräfte zu finden. Bisher verlagerten Unternehmen einfache Buchhaltungstätigkeiten oft ins Ausland. Das Ziel: Kosten zu reduzieren. Allerdings gibt man dadurch Kontrolle aus der Hand und baut Sprachbarrieren auf. KI macht es möglich, am Standort kontrolliert zu arbeiten und ein bisher undenkbares Effizienzniveau .zu erreichen. 

Wie der Einsatz von KI Risiken minimiert

Daneben helfen KI-Lösungen auch, Fehler zu vermeiden und Risiken zu senken. In Phasen eines erhöhten Rechnungsaufkommens, etwa gegen Ende eines Monats, steigen oft der Druck und die Fehleranfälligkeit. Falsche Buchungen haben jedoch Konsequenzen. Bestenfalls kostet die Korrektur Ressourcen, schlimmstenfalls kommt die Falschbuchung einem Steuerbetrug gleich. Immer noch zu viele Unternehmen sind das erste Quartal eines neuen Jahres damit beschäftigt, das zu korrigieren, was sie im letzten Jahr falsch gebucht haben. 

Dank Cloud-Computing ist KI jederzeit skalierbar. Jetzt da die Technologie ausgereift und für jedes Unternehmen verfügbar ist, wird eine Automatisierung der Buchhaltung zum entscheidenden Faktor im Wettbewerb: Wer die Effizienzvorteile nicht nutzt, fällt schnell hinter der Konkurrenz zurück.

KI läuft auf ganz normalen Laptops

Nicht nur für Großkonzerne, sondern gerade auch für mittelständische Unternehmen ist eine KI-Lösung in der Buchhaltung lohnend. Und sie lässt sich in wenigen Wochen umsetzen – auch ohne besondere technische Voraussetzungen. In Unternehmen herrscht oft die Ansicht, dass sie technologisch besonders fortgeschritten sein müssen, um mit KI arbeiten zu können. Doch die Systeme können sogar auf einem handelsüblichen Laptop laufen. Die einzige Voraussetzung ist das Vorhandensein der Daten in digitaler Form.  

Dank Cloud-Computing ist KI jederzeit skalierbar. Die nahezu unbegrenzte Verfügbarkeit der Rechenkapazitäten hat die rasanten Fortschritte von KI in den letzten Jahren ermöglicht. 

Das ist, als würden Sie schon lange Auto fahren, sich aber einen zehnmal stärkeren Motor wünschen – und nun endlich bekommen Sie ihn auch.

Jetzt da die Technologie ausgereift und für jedes Unternehmen verfügbar ist, wird eine Automatisierung der Buchhaltung zum entscheidenden Faktor im Wettbewerb: Wer die Effizienzvorteile nicht nutzt, fällt schnell hinter der Konkurrenz zurück.

Fit für die Zukunft werden

Die neue Arbeitsteilung zwischen Mensch und KI macht Abläufe im Unternehmen zukunftssicher. Finanzbehörden etwa haben Interesse daran, in Echtzeit auf die Systeme von Unternehmen zuzugreifen und ihre Buchhaltung so zu überwachen. Unternehmen, in denen noch manuelle Prozesse stattfinden, sind in dieser Zukunft nicht mehr konkurrenzfähig. Das heißt: KI in der Buchhaltung ist ein absolutes Muss.

Routineaufgaben und die Verarbeitung bereits abgeschlossener Vorgänge fallen künftig einer Software zu, die solche Aufgaben mit hoher Präzision und Schnelligkeit erledigen kann. Die menschlichen Ressourcen – die durch Demografie und die angespannte Arbeitsmarktsituation immer knapper werden – werden zum Lehrer für die KI und behalten die Hoheit über finale Entscheidungen. Gleichzeitig haben Fachkräfte so mehr Freiraum, um kreativ und innovativ zu arbeiten und die Zukunft ihrer Unternehmen zu gestalten.

Optimieren Sie Ihre Kreditorenbuchhaltung

Mit Hilfe von künstlicher Intelligenz automatisiert und beschleunigt die Software Accounting AI for Payables nicht nur Ihren Rechnungseingang, sondern macht auch alle Arbeitsschritte bis zur Freigabe transparenter. So erhält Ihr Team größere Entscheidungssicherheit.

Erfahren Sie mehr

Fazit

Immer mehr Aufgaben in Unternehmen lassen sich automatisieren – angefangen von Robotern, die in der Produktion Arbeiten durchführen, bis hin zu Künstliche Intelligenz (KI) in der Buchhaltung. Das steigert die Effizienz und macht Kapazitäten für komplexere und analytische Aufgaben frei. In mittelständischen Unternehmen nutzen bislang allerdings nur 11 Prozent der Unternehmen KI. Für viele sind die Potenziale der Technologie noch nicht wirklich greifbar. Doch wer den Einsatz von KI verschläft, könnte von Wettbewerbern überholt werden.

Über diesen Artikel

Autoren
Ev Bangemann

Managing Partner Markets & CCaSS Leader EY Germany | DE&I Sponsor EY Europe West, EY GmbH & Co. KG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Ewelina Hmyzo

Partnerin, Finance Automation, Financial Accounting Advisory Services, EY Consulting GmbH | Deutschland

Begleitet Unternehmen inhaltlich und technologisch bei ihrer Transformation. Sieht moderne Technologie als wichtigen Motor einer positiven Veränderung.