Trennung Strompreiszonen und Fachkräftemangel erschweren Prognosen
Die Erwartungen der österreichischen Energieversorgungsunternehmen für das aktuelle Geschäftsjahr sind zurückhaltend. Nur 65 Prozent erwarten, auch im laufenden Jahr an den Erfolg im letzten Jahr anknüpfen zu können. Die Trennung der Strompreiszone im Herbst 2018 hat erheblichen Einfluss auf die zurückhaltenden Erwartungen für das diesjährige Geschäftsjahr. Damit ist die Volatilität der Strompreise in Österreich stark gestiegen, eine valide Einschätzung für die weitere Entwicklung fällt dadurch deutlich schwerer.
Zudem tragen ein hoher Bedarf an qualifiziertem Nachwuchs und Personal zur vorsichtigen Einschätzung der Entwicklung für dieses Jahr bei. Neun von zehn der befragten Energieversorger beschäftigen sich im heurigen Jahr verstärkt mit der Suche nach geeigneten Fachkräften.
Damit liegt die Energiewirtschaft sogar über dem ohnehin schon hohen Durchschnitt der Unternehmen in Österreich. 83 Prozent der mittelständischen Unternehmen haben gemäß den Ergebnissen des EY Mittelstandsbarometer 2019 große Probleme bei der Suche nach geeignetem Personal. Neben der branchenübergreifenden Thematik des Fachkräftemangels nennen die heimischen Energieunternehmen auch die Optimierung interner Prozesse und Digitalisierung als große Herausforderungen. Diese Einschätzung deckt sich auch mit den Ergebnissen in Deutschland – auch hier rangieren die genannten Themen unter den Top-3-Nennungen.
Neben der Suche nach geeigneten Fachkräften beschäftigt zudem das Thema Digitalisierung die Energieversorger. Digitalisierung wird eindeutig als Zukunftsthema wahrgenommen –zwei Drittel (65%) erkennen darin eine Chance, jeder Fünfte sieht darin hingegen eine Bedrohung. Die Angst vor den Schattenseiten des digitalen Wandels ist auch aus unserer Perspektive angesichts der zunehmenden Anzahl an Cyberattacken, bei denen große Mengen an Daten gestohlen werden, nachvollziehbar.